Wie ein respektvolles Verhalten vor Ort den Erfolg zukünftiger Reisen sichert
Die beliebtesten Termine für Klassenfahrten liegen zwischen Mai und September. Doch genau diese Sommermonate sind heiß begehrt – nicht nur bei Schulgruppen, sondern auch bei Familien und Individualreisenden. Für Reiseveranstalter ist es ohnehin eine Herausforderung, in dieser Zeit Kontingente zu sichern, da viele Unterkünfte bevorzugt an Individualreisende vergeben werden. Aufgrund jahrelanger guter Kontakte ist es möglich, Schulgruppen während der Hauptsaison – auch in Hotels und Ferienanlagen – unterzubringen. Darum ist es umso wichtiger, dass sich Schulklassen vor Ort rücksichtsvoll verhalten, damit wir auch weiterhin Klassenfahrten während der Hauptsaison anbieten können.
Rücksichtnahme in Ferienanlagen
Ferienanlagen bieten eine entspannte Umgebung, in der viele Reisende Ruhe und Erholung suchen. Auch bei älteren Schülerinnen und Schülern ist diese Form der Unterbringung, z. B. bei einer Klassenfahrt an den Gardasee sehr beliebt. Die Jugendlichen können sich hier frei bewegen, den Tag abseits der Gruppenprogramme individuell gestalten und die erste Freiheit ohne Eltern genießen. Leider kommt es aber häufig vor, dass Schülergruppen diese Freiheit auch abends und nachts ausnutzen und sich lautstark in der Anlage verhalten. Dies stört nicht nur die anderen Urlaubsgäste, sondern führt langfristig auch dazu, dass Ferienanlagen zukünftig weniger Klassenfahrten aufnehmen wollen.
Wir empfehlen allen Lehrkräften daher, das richtige Verhalten bereits vor der Reise im Unterricht zu thematisieren. Ein respektvoller Umgang mit anderen Gästen, die Einhaltung von Ruhezeiten und die Vermeidung unnötigen Lärms sollten klare Prioritäten sein. So können Konflikte vermieden und das Image der Schulgruppe positiv geprägt werden
Tipps für Lehrkräfte: So gelingt eine harmonische Klassenfahrt
1. Vorab Informationen vermitteln: Besprechen Sie mit den Schüler:innen schon im Vorfeld, was sie vor Ort erwartet und welche Verhaltensregeln gelten. Ein wichtiger Punkt hierbei ist die Hausordnung der Ferienanlage, die klare Regeln zu Alkohol- und Rauchverbot, Ruhezeiten und Kautionen enthält. Diese Hausordnung sollte idealerweise vor der Abreise von allen Teilnehmenden unterschrieben werden, um das Bewusstsein für deren Bedeutung zu stärken.
2. Ruhezeiten beachten: Legen Sie klare Zeiten fest, in denen sich alle in den Bungalows ruhig verhalten. Besonders nach 22 Uhr sollten keine lauten Aktivitäten mehr stattfinden. Wenn alle Bescheid wissen, fällt die Einhaltung leichter. Machen Sie den Schüler:innen deutlich, dass Lärmbelästigung nicht nur zu Beschwerden führen kann, sondern auch finanzielle Konsequenzen hat, da die Kaution in solchen Fällen einbehalten werden kann.
3. Verantwortlichkeiten verteilen: Teilen Sie in der Gruppe Verantwortlichkeiten auf, sodass alle einbezogen sind und ein Bewusstsein dafür entwickeln, dass sie mit ihrem Verhalten Einfluss auf die gesamte Gruppe haben.
4. Lehrkräfte als Vorbilder: Seien Sie als Lehrkraft ein Vorbild, indem Sie selbst Rücksicht auf die Umgebung nehmen und sich an die festgelegten Regeln halten. Ihre Schüler:innen werden diesem Beispiel folgen.
5. Offene Kommunikation: Sollten dennoch Probleme auftreten, ist es wichtig, dass die Lehrkräfte in engem Kontakt mit dem Personal der Unterkunft bleiben. Zuhören, reflektieren und im Dialog bleiben, kann Missverständnisse schnell aus der Welt schaffen und hilft, gemeinsam Lösungen zu finden.
6. Kontrollgänge durchführen: Regelmäßige Kontrollgänge, besonders spätabends, können helfen, eventuelle Störungen rechtzeitig zu erkennen und einzuschreiten, bevor sich andere Gäste beschweren.
7. Alternative Freizeitaktivitäten planen: Um Langeweile zu vermeiden, die oft zu lautem Verhalten führt, sollten Sie ein abwechslungsreiches Programm anbieten. So können Schüler:innen ihre Energie tagsüber sinnvoll einsetzen und sind abends weniger geneigt, lautstarke Partys zu feiern.
8. Feedback einholen: Nach der Rückkehr kann es sinnvoll sein, Feedback vom Personal der Unterkunft einzuholen. Was lief gut? Wo gab es Probleme? Dieses Feedback kann wertvolle Erkenntnisse für zukünftige Fahrten liefern und dazu beitragen, dass jede Klassenfahrt ein Erfolg wird.
Fazit
Ein respektvolles und rücksichtsvolles Verhalten auf Klassenfahrten ist nicht nur eine Frage des Anstands, sondern sichert auch weiterhin die Durchführung von Klassenfahrten in der Hochsaison. Wenn Schüler:innen, Lehrkräfte und das Personal der Unterkünfte an einem Strang ziehen, profitieren alle davon. Setzen Sie deshalb auf Achtsamkeit und Rücksichtnahme – für unvergessliche Klassenfahrten, die für alle Beteiligten in bester Erinnerung bleiben.