Smartphones sind ein wichtiger Bestandteil des beruflichen und gesellschaftlichen Lebens geworden. Der ohnehin meist natürliche Umgang von Schülern mit digitalen Endgeräten kann als Chance gesehen werden, um die Medienkompetenz von Schülern im Rahmen des Schulunterrichts zu fördern und diesen einen verantwortungsbewussten Umgang mit Smartphones beizubringen. Damit einhergehend wird das Thema der Medienkompetenz im Bildungs- und Erziehungsauftrag von Schulen verankert.
Durch den Einsatz von Smartphones kann darüber hinaus nicht nur der Unterrichtsinhalt neu und bereichernd gestaltet werden, sondern auch eine motivierende Wirkung bei Schülern erzeugt werden. Indem die mobilen Endgeräte mit einem Whiteboard oder einem Beamer verbunden werden, kann der Unterricht interaktiv gestaltet und das Vorhandensein eines kollaborativen Klassenzimmers realisiert werden. Darüber hinaus können Unterrichtsaufgaben über digitale Welt erstellt und dadurch gleichzeitig die Kreativität von Schülern gesteigert werden.
Lesetipp
Darüber hinaus bietet sich die Verwendung von Smartphones letztlich aus ganz pragmatischen Gründen an. Mittels zahlreiche Apps können Lehrer die Organisation und Vorbereitung des Unterrichts mittlerweile leichter gestalten. Für Schüler stellen Smartphones vor allem zum Üben von Vokabeln üben zur Recherche von Informationsmaterial eine große Stütze dar.
Eine Übersicht der Chancen von Smartphones im Unterricht:
- Entwicklung neuer Unterrichtskonzepte
- Förderung der Medienkompetenz
- Bildung eines kollaboratives Klassenzimmer
- Nutzung digitaler Apps (z.B. von Schulbuchverlagen)
- Kompetenzausbau im Umgang mit Informationsquellen
- Steigerung der Motivation und der Kreativität
Risiken bewusst wahrnehmen
Trotz der zahlreichen Chancen, bringt der Einsatz von Smartphones im Unterricht gewisse Risiken mit sich, die aktiv reflektiert werden sollten. Allen voran ist das Risiko der digitalen Spaltung im Klassenzimmer zu nennen. Smartphones stellen ein Statussymbol dar. Nicht alle Schüler haben die Möglichkeit, ein Smartphone zu besitzen oder mit dem neusten Gerät aufzutrumpfen. Sofern sich für den Einsatz von Smartphones im Unterricht entschieden wird, sollte daher sichergestellt werden, alle Schüler mit vergleichbaren Geräten auszustatten, um das Ausschließen von Schülern sowie die Stärkung von Chancenungleichheit in jedem Fall zu vermeiden.
Ein darüber hinaus häufig genanntes Risiko von Smartphones ist deren zusätzliches Mobbing-Potential, das mit der Aufnahme unvorteilhafter Fotos und Videos einhergeht und sich sowohl gegen Mitschüler, als auch gegen Lehrer richten kann. Da Mobbing-Aktionen langfristige Auswirkungen haben können, sollten diese in jedem Fall ernst genommen werden. Das Risiko von Cyber-Mobbing besteht allerdings unabhängig von einem Einsatz von Smartphones im Unterricht. Die bewusste Ansprache dieses Risiko im Unterricht kann somit eher als Chance verstanden werden, um Schüler in einem bewussten Umgang mit digitalen Medien zu sensibilisieren.
Da die Medienkompetenz der Schüler mittlerweile häufig über die der Lehrer hinausreicht, stellt ein weiteres Risiko der wahrgenommene Kompetenzverlust der Lehrer dar. Um Lehrern im Zusammenhang mit digitalen Medien aufkommende Bedenken zu nehmen, sollte vor dem Einsatz von Smartphones im Unterricht eine umfassende Schulung zu dem Thema angeboten werden.
Wer sich weiterführend über den Umgang mit digitalen Medien in Schulen beschäftigen möchte, kann einen Blick in den Social-Media-Leitfaden von Philippe Wampfler werfen.
Als weitere Risiken werden darüber hinaus eine verringerte Aufmerksamkeit der Schüler und ein Rückgang direkter Kommunikation zwischen Schülern und Lehrern durch die Einbindung von Smartphones im Unterricht genannt. Des Weiteren werden Datenschutzbedenken artikuliert.
Eine Übersicht der Risiken von Smartphones im Unterricht:
- Digitale Spaltung im Klassenzimmer
- (Cyber-)Mobbing
- Fehlende Medienkompetenz der Lehrer
- Rückgang der Aufmerksamkeit
- Rückgang direkter Kommunikation
- Datenschutzbedenken
Smartphones im Unterricht – eine Chance
Um mit der Digitalisierung Schritt halten zu können, gilt es, im Zusammenhang mit dem Einsatz von Smartphones einhergehende Bedenken zu artikuliert, da in Anbetracht der digitalen Realität, in der wir uns bewegen, früher oder später Lösungen auf diese Bedenken gefunden werden müssen.
Schlussfolgernd stellt sich somit auf kurz oder lang nicht die Frage nach einem „ob“, sondern viel mehr die Frage nach einem „wie“. Um dieses „wie“ bestmöglich zu gestalten, sollte der Austausch zwischen dem Schulwesen und der Politik weiter gestärkt werden und dadurch die Möglichkeit geschaffen werden, Voraussetzungen sowie Erwartungen für den Einsatz von Smartphones im Unterricht auf beiden Seiten zu identifizieren.
Die Unterrichteinbindung von Smartphones sollte darüber hinaus durch die Etablierung von Nutzungsregeln, an denen sich Lehrer orientieren können, aktiv begleitet werden. Einige Risiken von Smartphones, wie beispielsweise ein Rückgang der Aufmerksamkeitsspanne von Schülern, können zudem eine Chance für die Etablierung aufstrebender, achtsamkeitsfördernden Unterrichtselemente darstellen.
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