Die erste Planung der Klassenfahrt
Mit der Planung der Klassenfahrt sollten Sie etwa ein Jahr im Voraus anfangen. Da viele Schulen Klassenfahrten in den gleichen Zeitfenstern zu Beginn und Ende eines Schuljahres durchführen, sind die besten und preisgünstigsten Unterkünfte oft lange Zeit vorab ausgebucht. Da gilt die Devise, wer zuerst kommt, mahlt zuerst. Bei bestimmten Klassenfahrten müssen auch lange Zeitfenster für bestimmte Anträge berücksichtigt werden, zum Beispiel Zuschüsse des Bundes zu Klassenfahrten nach Berlin.
Die erste Checkliste zur Klassenfahrt mit grundlegenden Fragen:
- Welche Rahmenbedingungen gelten im eigenen Bundesland?
- Gibt es besondere Bedingungen in der eigenen Schule zu beachten?
- Wie teuer darf die Klassenfahrt sein?
- Welche Ziele kommen generell in Frage?
- Welche Termine kommen in Frage?
- Welche Spezialreiseveranstalter kommen in Frage?
Allgemeine Informationen zu Klassenfahrten hält in der Regel das Schulsekretariat in Form eines Merkzettels bereit. Auch Lehrkräfte, die regelmäßig Klassenfahrten veranstalten, haben sicher einige Tipps zur Planung oder Adressen an häufig besuchten Zielen.
Entscheiden Sie sich dafür, die Klassenfahrt mit Hilfe eines Spezialreiseveranstalters durchzuführen, sollten Sie als nächstes Kataloge anfordern. Suchen Sie einige Ziele heraus, die allen Anforderungen genügen und legen Sie sich gemeinsam mit den Schülerinnen und Schülern auf eine Reise fest.
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Checkliste für die Suche nach dem idealen Ziel
Haben Sie einige Ziele gefunden, die dem Budget entsprechen und die zu den möglichen Terminen in Frage kommen, gehen Sie mit den Schüler:innen diese Checkliste zur Klassenfahrt durch, die Ihnen bei der Festlegung des Ziels hilft:
- Soll es eine größere Stadt oder ein Ziel in natürlicher Umgebung (Wald, Strand, etc.) sein?
- Stehen eher Teambuilding und sportliche Aktivitäten im Mittelpunkt sind Sport- und Erlebnisreisen die beste Wahl. Klären Sie noch, welche Aktivitäten sich die Schüler:innen wünschen (z.B. Wassersport, Klettern, Survival, etc.).
- Ist den Schüler:innen ein bestimmtes Thema wichtig, das bei der Planung berücksichtigt werden sollte (z.B. MINT, Geschichte oder Medien)? Entdecken Sie gemeinsam eine große Auswahl an Fachreisen.
- Ist die Klasse sehr umweltbewusst und nachhaltig engagiert, empfiehlt sich eine Klassenfahrt mit BNE-Schwerpunkt.
- Sind etwaige weitere Auswahlkriterien zu beachten, zum Beispiel der Wunsch eine Partnerstadt der Schule oder des Heimatortes zu besuchen?
- Wie weit darf das Ziel vom Heimatort entfernt sein?
- Welche Verkehrsmittel kommen für die Anreise in Frage?
Bleibt danach mehr als ein Ziel übrig, wird die Entscheidung in einer demokratischen Abstimmung gefällt.
Checkliste für den ersten Elternabend
Nun wird es Zeit für den ersten Elternabend mit Vorabinformationen zur Klassenfahrt für die Eltern. Die Checkliste für Lehrkräfte zur Vorbereitung:
- Informationen zum gewählten Ziel, der Unterkunft und des Transportmittels.
- Das konkrete Datum der Klassenfahrt, damit die Eltern damit planen können.
- Die Kosten pro Teilnehmer:in und die Zahlungstermine.
- Unterzeichnung der schriftlichen Einverständniserklärung.
- Vorbereitung auf etwaige weitere Fragen der Eltern.
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Vielleicht sind Sie in der glücklichen Lage, dass alle Eltern den gesamten Reisebetrag problemlos zahlen können. Dies ist jedoch eine Ausnahme. Obendrein kann es auch Schüler:innen aus wohlhabenden Elternhäusern nicht schaden, Geld für bestimmte freiwillige Programmpunkte wie den Besuch in einem Freizeitpark oder Spaßbad selbst zu verdienen. Sie können dieses Thema beim Elternabend zur Sprache bringen und verschiedene Fördermöglichkeiten besprechen:
Checkliste: Klassenfahrt finanzieren – aber wie?
- Öffentliche Fördergelder (z.B. Förderverein der Schule) beantragen?
- Private Spenden (z.B. von Stiftungen) beantragen?
- Spezielle Zuschüsse (z.B. für Klassenfahrt nach Berlin) beantragen?
- Fundraising-Aktionen der Schüler:innen?
Da amtliche Mühlen langsam mahlen, sollten Anträge möglichst bald nach Festlegung der Klassenfahrt gestellt werden, spätestens jedoch neun bis zehn Monate vorab.
Bei privaten Fundraising-Aktionen der Schüler:innen lohnt es sich, saisonal zu denken. Beginnt die Planung nach Schuljahresbeginn im Herbst und die Klassenfahrt ist für das Frühjahr geplant, könnte eine Verkaufsaktion mit Gebäck oder Handarbeiten als Weihnachtsbasar organisiert werden.
Checkliste für den zweiten Elternabend
Etwa zwei Monate vor der Abreise ruft die Lehrkraft die Eltern zu einem zweiten Elternabend zusammen. Die wichtigsten Punkte für diesen Elternabend in einer Checkliste:
- Programmpräsentation
- Notfallkontaktnummern (z.B. von der Unterkunft)
- Telefon/Mailliste
- Erklärung der Regeln und Handhabung von Regelverstößen
- Taschengeldvorschläge
- Packlisten und eventuell verbotene Gegenstände
- Einverständniserklärung der Eltern zu sportlichen Aktivitäten
- Frage nach etwaigen Allergien, Unverträglichkeiten etc. der Schüler:innen
- Beantwortung der Elternfragen
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Checkliste für die Klassenfahrt für Schüler:innen
Binden Sie die Schüler:innen von Anfang an in den Planungsprozess ein. Dies umfasst eine demokratische Wahl des Zielortes und zumindest teilweise die Festlegung des Programms. Sie als Lehrer:in werden natürlich das größere pädagogische Programm mit Besichtigungen, Führungen, Workshops und ähnlichem festlegen. Lassen Sie die Schüler:innen aber zumindest einige Punkte auswählen, damit sie sich mit einbezogen fühlen. Einen Monat vor der Klassenfahrt nutzen Sie eine Schulstunde für ein Vorbereitungsgespräch. Die Checkliste für die Themen:
- Offene Fragen rund um das Ziel und das Programm klären
- Programmpunkte in der Freizeit besprechen
-
Verhaltensregeln während der Klassenfahrt besprechen (z.B. Alkoholverbot)
- Schüler:innen nach individuellen Bedürfnissen fragen (z.B. bestimmte Ernährungsformen oder eventuelle Ängste, z.B. Flugangst oder Höhenangst im Kletterpark)
- Organisatorische Fragen klären (z.B. wie Schüler:innen zum Abfahrtsort kommen)
- Packlisten verteilen und durchgehen
- Schüler:innen bitten, die Gültigkeit ihrer Reisedokumente zu prüfen
Wichtig: Schüler:innen wird es möglicherweise peinlich sein, gesundheitliche Probleme oder Ängste offen zuzugeben. Machen Sie als Lehrkraft deutlich, dass es für alle Mitschüler:innen wichtig ist, bestimmte Bedürfnisse zu kennen und zu berücksichtigen. Sie können dann außerdem ein Auge auf „Scherzbolde“ haben, die beispielsweise ganz bewusst einen Erdnussriegel auspacken, nachdem ein Klassenkamerad um Rücksicht auf seine Erdnussallergie gebeten hat.
Nutzen Sie das Gespräch auch, um bestimmte Dinge gemeinschaftlich zu organisieren:
- Wird Verpflegung für die Unterkunft oder eine Grillparty mitgenommen? Wenn ja, wer kauft was und wie wird es transportiert?
- Sollen einfache Sportsachen wie Tischtennisschläger oder Badmintonschläger mitgenommen werden?
- Gibt es eine:n Schüler:in, die eine Gitarre zum abendlichen gemeinsamen Singen mitbringen kann?
- Ist eine Disco o.ä. geplant, für die ein:e oder mehrere Schüler:innen die Musik vorab organisieren sollen?
Bonus: Checkliste für Flugreisen
Aufgrund der Distanz sind einige Ziele schneller und einfacher per Flugzeug zu erreichen, zum Beispiel die immer beliebter werdende irische Hauptstadt Dublin. Für manche Schüler:innen ist das Flugzeug heute ein alltägliches Verkehrsmittel, welches sie schon häufig mit den Eltern genutzt haben, doch andere sind möglicherweise noch nie geflogen.
Mit dieser Checkliste für die Flugreise können Sie sich und die Schüler:innen vorbereiten:
Wichtig: Sollte jemand unter Flugangst leiden, ist dies unbedingt ernst zu nehmen. Möglicherweise hilft schon ein klärendes Gespräch. Vielleicht kann im Physikunterricht eine Stunde eingeschoben werden, in der die Funktionsweise eines Flugzeugs erklärt wird. Dazu gibt es eine ganze Reihe sehenswerter Filme zum Thema Flugangst kostenlos bei YouTube. Hilft dies alles nichts, sollten Sie sich während des Flugs neben den/die betroffenen Schüler:innen setzen und ablenken oder einfach moralische Unterstützung bieten.
Weisen Sie die Schüler:innen beim Vorbereitungsgespräch auch auf die Sicherheitsvorschriften der Airlines und Behörden hin, zum Beispiel:
- Offizielles Ausweisdokument (Schülerausweise gehören nicht dazu)
- Begrenzung von Flüssigkeiten im Handgepäck
- Maximalgewicht Handgepäck
- Transport von Geräten mit Lithium-Ionen-Akkus (z.B. Laptops) nur im Handgepäck
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Weitere Informationen für Ihre Klassenfahrt nach Berlin
Linksammlung
- YouTube-Video „Flugangst? Nie wieder!„