Weihnachtskarten basteln
In jeder Stadt gibt es Alten- und Pflegeheime, deren Bewohner:innen gar keinen oder nur sehr wenig Besuch empfangen. Schüler:innen können kreative Weihnachtskarten selbst basteln und mit guten Wünschen beschriften. Dies können persönlich verfasste Zeilen sein, oder auch Zitate, die Mut und Hoffnung machen. Idealerweise werden die Namen der Einwohner vorher erfragt, sodass jeder eine persönlich adressierte Karte erhält. Die Karten werden dann kurz vor Weihnachten abgegeben. Nicht vergessen: Eine Karte als Danksagung für das Pflegepersonal!
Plätzchen backen und singen
Zusätzlich zu den Karten können kleine Gaben beigelegt werden. Sehr empfehlenswert sind selbstgebackene Weihnachtsleckereien, die in Tüten zum Verteilen abgepackt werden.
Vielleicht bietet sich auch die Möglichkeit, in sicherer Corona-Distanz vor dem Heim Weihnachtslieder zu singen und zu musizieren, wenn einige Schüler:innen Instrumente mitbringen können. Die Bewohner:innen können aus den offenen Fenstern zuhören.
Ein Weihnachtsengel der Hoffnung
Eine schöne Idee hat sich das Michaeliskloster in Hannover ausgedacht: Den #Engel Sein To Go. Schüler:innen können Engelsflügel aus weißem Stoff (z.B. alte Bettlaken) ausschneiden und diese farbig mit guten Wünschen und hoffnungsvollen Botschaften gestalten. Der Engel wird dann gut sichtbar aufgehängt – idealerweise in der Kirche, vor dem Schulgebäude an der Straße oder an einem öffentlichen Ort, an dem viele Passanten vorbeikommen. Dazu kann der Engel per Smartphone fotografiert und so per Social Media weiter an Freunde und Familie verbreitet werden.
Kleider- und Sachspenden
Gerade in der Winterzeit sind Obdachlose und mittellose Bürger auf warme Kleidung angewiesen, die sie sich selbst nicht leisten können. Karitative Einrichtungen stellen ihnen in sogenannten Kleiderkammern Spenden zur Verfügung. Vielleicht kann jeder Schüler in der eigenen Familie ein-zwei warme Kleidungsstücke wie Pullover, Jacken und warme Hosen einsammeln.
Dabei können die Schüler im Unterricht auch gleich einmal das Thema „Fast Fashion“ verantwortungsbewussten Umgang mit Textilien besprechen, welches auch während der BNE Klassenfahrt aufgefasst wird. Die gesammelte Kleidung wird der Lehrer dann zu einer örtlichen Beratungsstelle für Wohnungslose oder einer anderen karitativen Einrichtung bringen und dort spenden.
Viele Einrichtungen nehmen auch Sachspenden für Bedürftige und für Wohngruppen an. Hat eine Familie beispielsweise den alten (aber noch gut funktionieren) Fernseher gegen ein neueres größeres Modell eingetauscht oder ist das alte Kinderbett überflüssig geworden, weil das Kind nun in einem normalgroßen Jugendbett schläft, können auch diese Dinge gespendet werden.
Manche Einrichtungen nehmen kaum noch oder nur sehr ausgewählte Spenden an. Vor dem Spendensammeln sollten die Schüler erst einmal im Internet nach entsprechenden Einrichtungen in der eigenen Stadt suchen und in Erfahrung bringen, wann und wo Spenden abgegeben werden können.
Spendenlauf
Auch in der Winterzeit können im Freien Läufe absolviert werden. Warum diese Zeit nicht für einen Spendenlauf nutzen? Die Eltern und eventuell andere erwachsene Geber bestimmen eine Summe, die sie für jeden gelaufenen Kilometer (oder für eine gelaufene Runde auf dem Sportplatz) eines Schülers bzw. einer Schülerin spenden. Die eingesammelte Summe wird dann einer Wohltätigkeitsorganisation der Wahl zur Verfügung gestellt. Einige Beispiele für Spendenläufe:
- Wildnislauf von Wilderness International
- Der ZeroHungerRun der Welthungerhilfe
- Schulspendenläufe für Plan International
Tipp: Ein winterlicher Spendenlauf macht in der richtigen Kulisse noch mehr Spaß. Die Schüler:innen können zum Beispiel beim Laufen rot-weiße Nikolausmützen tragen oder blinkende Rentier-Geweihe. Im Zieleinlauf warten die Eltern mit heißem Kakao und einer anderen kleinen Belohnung.
Weihnachten im Schuhkarton
Es gibt zahllose Menschen in aller Welt, die kein Geld haben, um ihren Kindern zu Weihnachten eine Freude zu bereiten. Für diese Menschen riefen die Samariter schon 1993 die Aktion „Weihnachten im Schuhkarton“ ins Leben (im englischen Original: Operation Christmas Child). Seither haben bereits über 178 Millionen Kinder in 150 Ländern Geschenke erhalten. Alleine in Deutschland wurden im letzten Jahr 398.331 Schuhkartons gepackt und verschickt. Der größte Teil ging an bedürftige Kinder in Osteuropa, u.a. in Belarus, Montenegro, Nordmazedonien und die Republik Moldau.
Schüler:innen können jeder einzeln einen Schuhkarton packen oder zunächst Spielzeug, Kleidung und nützliche Kleinigkeiten sammeln und dann sehen, wie viele Schuhkartons damit gefüllt werden können. Näheres zur Aktion auf der Website der Samariter.
Natur schützen mit Wilderness International
Jährlich werden große Flächen natürlichen Regenwaldes zerstört und damit gehen einzigartige Ökosysteme verloren. Die Stiftung Wilderness International kauft mit Hilfe von Spenden Gebiete des temperierten Regenwaldes in Kanada sowie tropischen Amazonas-Regenwald in Peru. Diese gehören zu den wichtigsten CO2-Speichern der Welt und sind für das Weltklima von unschätzbarer Bedeutung. Für Schüler:innen gibt es verschiedene Möglichkeiten sich zu engagieren – vom bereits erwähnten Wildnislauf über die Teilnahme an Umweltschutzprojekten bis zum Kauf eines Stück Regenwaldes in Kanada oder Peru.
Die Vorweihnachtszeit kann produktiv genutzt werden, um für den kommenden Sommer einen Schulgarten oder ein anderes Begrünungsprojekt im Schulbereich zu planen. Vielleicht möchten die Schüler:innen auch Geld sammeln und sich selbst ein eigenes Stück Regenwald zu Weihnachten schenken. Weitere Informationen bei Wilderness International.
Kommt die Spende wirklich an?
In der Vorweihnachtszeit rufen zahllose wohltätige Hilfsorganisationen zu Spenden auf. Darunter tummeln sich leider auch einige schwarze Schafe. Manche leiten Spendengelder erst gar nicht weiter, andere arbeiten so ineffizient, dass der größte Teil der Spenden in Bürokratie und Gehältern versickern.
Seit 1957 vergibt das Deutsche Zentralinstitut für soziale Fragen (DZI) ein Gütesiegel für seriöse Organisationen. Etwa 230 Organisationen verfügen aktuell über dieses Siegel – und rund 30 Prozent der Bewerber scheitern an den strengen Bewerbungskriterien. Mit PHINEO entstand 2010 eine weitere gemeinnützige AG, die das eigene Wirkt-Siegel an überprüfte Organisationen vergibt. Bislang wurden rund 300 Organisationen damit ausgezeichnet.
Interessanter Fakt am Rande: Frauen spenden weit häufiger für den Tierschutz als Männer (38,2 % bzw. 20,9 %), dafür spenden Männer häufiger für die Not- und Katastrophenhilfe (20,6 % zu 14,7 %) und im Bereich Sport und Freizeit (14,1 % zu 6,7 %). Einig sind sich beide Geschlechter nur bei der Kindernothilfe: Diese liegt mit 28,3 % (Männer) und 27,6 % (Frauen) insgesamt vorn.
Lesetipp
Linksammlung
- Michaeliskloster Hannover: #EngelSein
Spendenläufe:
- Wildnislauf von Wilderness International
- ZeroHungerRun
- Spendenlauf Plan International
- Michaeliskloster: Engelsein to go
- Die Samariter: Weihnachten im Schuhkarton
- Stiftung Warentest: Richtig spenden: So erkennen Sie seriöse Organisationen
- Wilderness International: Website
- DZI: Gütesiegel für seriöse Organisationen
- Phineo: Wirkt-Siegel
- Spiegel Online: DER GROSSE SPENDEN-CHECK
- Aktion Deutschland Hilft: SCHULKLASSEN SPENDEN UND HELFEN
Bildnachweis
- Titelbild: adriaticfoto / Shutterstock.com
- Weihnachtskarten basteln: Kira auf der Heide / Unsplash
- Jugendliche übergibt Kleiderspende: Halfpoint/ Shutterstock.com
- Spenden sammeln für einen guten Zweck/ pixabay