Die aktuelle Situation für Veranstalter von Busreisen und Klassenfahrten

Unsere Branche steht derzeit vor massiven Schwierigkeiten, vor denen wir unsere Kund:innen leider nicht vollständig schützen können. Da wir großen Wert auf Transparenz und einen ehrlichen Umgang mit unseren Kund:innen legen, möchten wir Ihnen die aktuelle Situation in diesem Beitrag ausführlicher schildern und damit auch um Ihr Verständnis bitten.
Unsere Branche steht derzeit vor massiven Schwierigkeiten, vor denen wir unsere Kund:innen leider nicht vollständig schützen können. Da wir großen Wert auf Transparenz und einen ehrlichen Umgang mit unseren Kund:innen legen, möchten wir Ihnen die aktuelle Situation in diesem Beitrag ausführlicher schildern und damit auch um Ihr Verständnis bitten.
Gruppenreise mit dem Bus
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Die Nachwehen der Pandemie

Im Zuge der weltweiten Corona-Pandemie und den mit ihr verbundenen Reisebeschränkungen und Lockdowns kam der Tourismus weitestgehend zum Erliegen. Auch unzählige Klassenfahrten wurden in dieser Zeit gestrichen und den Schülerinnen und Schülern wertvolle Erfahrungen genommen. Die langanhaltenden Schließungen im Gastgewerbe führten auch dazu, dass sich zahllose Berufstätige in diesen Branchen beruflich umorientieren mussten. Hotels, Restaurants und auch Reiseveranstalter verloren zahlreiche qualifizierte Mitarbeitende und konnten die so entstandenen Lücken noch nicht wieder auffüllen.

Auch wir sind davon betroffen, wodurch wir Anfragen aktuell noch nicht wieder so schnell und umfassend beantworten können, wie Sie es von uns gewohnt sind. Zugleich kämpfen die verbliebenen Mitarbeitenden bei uns noch immer mit den Nachwehen der Pandemie in Form von Umbuchungen, Programmänderungen und mehr Nachfragen seitens der Schulklassen als sonst.

Was wir für Sie tun: Wir bemühen uns, unseren Personalstamm so schnell wie möglich wieder zu erhöhen und in der Zwischenzeit die Digitalisierung weiter voranzutreiben. Viele Dinge, für die Sie früher zum Telefon greifen mussten, können Sie heute selbst unkompliziert in Ihrem persönlichen Buchungsportal meinHEROLÉ einsehen und dort auch Veränderungen vornehmen.

Fachkräftemangel im Bussektor

Busfahrer:innen von HEROLÉ

Erschwerend zu den Folgen der Corona-Pandemie kommt der allgemeine Fachkräftemangel in der Busbranche hinzu. Schon jetzt leiden 85 Prozent aller Busunterunternehmer unter Fahrer:innenmangel. Der demografische Wandel und das hohe Durchschnittsalter der noch aktiven Fahrer:innen wird das Problem in naher Zukunft noch verschärfen. Der Bundesverband Deutscher Omnibusunternehmen (bdo) schätzt, dass aktuell bereits 5.000 Fachkräfte fehlen und sich diese Zahl in den kommenden Jahren auf bis zu 36.000 erhöhen kann.

Auch wir sind davon betroffen und können in den beliebtesten Spitzenzeiten für Klassenfahrten nicht so viele Busse einsetzen, wie wir uns wünschen würden. Darum kann es zu Programmänderungen oder Änderungen der Fahrzeiten kommen.

Was wir für Sie tun: Wir engagieren uns gemeinsam mit Kolleg:innen der Branche für Maßnahmen, um dem Fachkräftemangel entgegen zu wirken. Dies umfasst die Forderung nach dem Abbau bürokratischer Integrationshemmnisse, um die Einstellung ausländischer Fachkräfte zu erleichtern, sowie die Forderung, den Erwerb des Busführerscheins flexibler und günstiger zu gestalten.

Flugausfälle und Verspätungen

Neben der Busbranche leidet auch die Flugbranche unter starkem Fachkräftemangel. Zahlreiche Mitarbeitende der Airlines und Flughäfen wurden während der Pandemie zu einer beruflichen Umorientierung gezwungen, als monatelang kaum Flüge stattfanden. Das fehlende Personal konnte bislang noch nicht adäquat ersetzt werden.

Dazu kommt ein noch immer hoher Krankenstand aufgrund der anhaltenden Pandemie, die nach wie vor viele Berufstätige bei einer Covid-Infektion zur mehrtägigen Isolation zwingt. Fluggesellschaften wie die Lufthansa und ihre deutsche Tochter Eurowings haben in den Sommermonaten zahlreiche Flüge storniert, um den Andrang auf die Flughäfen zu reduzieren. Dazu kann es immer wieder zu kurzfristigen Flugausfällen kommen.

Was für Sie tun: Sollten Flüge, die als Teil unserer Klassenfahrten bei uns gebucht wurden, von den Airlines storniert werden, werden wir uns schnellstmöglich mit Ihnen in Verbindung setzen und gemeinsam Alternativen ausloten. Je nach Zielgebiet können dies andere Flüge sein oder ein Umstieg auf Bahn oder Reisebus. Sollte nichts davon möglich sein, besprechen wir mit Ihnen Möglichkeiten anderer Reiseziele.

Steigende Kosten durch die Inflation

Sie wissen es sicher und haben es zweifellos bereits im eigenen Portemonnaie gespürt: Die starke Inflation lässt derzeit die Preise in allen Bereichen in die Höhe schießen. Der Tourismus im Allgemeinen und wir als Busreiseveranstalter sind davon gleich mehrfach betroffen. So führen die rasant gestiegenen Treibstoffkosten dazu, das unsere Busfahrten in der Summe für uns teurer werden. Kooperationspartner wie Jugendherbergen und Hostels erhöhen die Preise, da sie unter stark steigenden Preisen für Energie und, sofern Verpflegung angeboten wird, für Lebensmittel leiden.

Was wir für Sie tun: Wir bemühen uns, die steigenden Kosten so weit wie möglich für Sie abzufedern. So haben wir bislang darauf verzichtet, die gestiegenen Preise für Diesel und Unterkünfte an unsere Kunden weiterzureichen. Allerdings können auch wir manchmal nur kurzfristig auf Änderungen bei unseren Kooperationspartnern reagieren.

Fehlende Unterkünfte aufgrund des Kriegs in der Ukraine

Ein Thema, das uns alle zweifellos stark beschäftigt und belastet, ist der Krieg in der Ukraine, der eine beispiellose Flüchtlingswelle nach Westeuropa ausgelöst hat. Zahllose Privatpersonen haben sich in Deutschland in der Flüchtlingshilfe engagiert und Menschen bei sich aufgenommen. Auch viele Hotels und andere Unterkünfte haben Räume für Kriegsflüchtlinge bereitgestellt, die dringend ein Dach über dem Kopf benötigen.

So erfreulich diese Hilfsbereitschaft ist, so hat sie doch auch negative Folgen für uns als Klassenfahrtenveranstalter, wenn einige Übernachtungsbetriebe über das Ziel hinausschießen und sehr kurzfristig fest gebuchte Übernachtungen absagen, weil sie ihre Räumlichkeiten Flüchtlingen zur Verfügung stellen. Uns als Reiseveranstalter bleibt dann oft nur sehr wenig Zeit, Ersatzunterkünfte am gleichen Zielort zu finden – in einer Zeit, in der die Nachfrage nach zwei Jahren Pandemie ohnehin sehr hoch ist.

Was wir für Sie tun: Sollten Unterkünfte einseitig ihre Verträge mit uns aufkündigen, bemühen wir uns nach Kräften, möglichst adäquate Alternativen am gleichen Zielort zu finden. Leider ist dies aufgrund der Kurzfristigkeit oft nicht so einfach. Wir bitten Sie um Verständnis, dass dies eine Situation ist, die vollkommen außerhalb unserer Kontrolle liegt.

Wie geht es nun weiter?

Wir sind optimistisch, dass sich die Lage in den kommenden Monaten wieder entspannen wird. In der Zwischenzeit möchten wir Sie noch einmal ausdrücklich um Ihr Verständnis bitten, dass wir als Reiseveranstalter keinen Einfluss auf äußere Faktoren wie die Inflation und die mit ihr verbundenen stark steigenden Preise, den bundesweiten Fachkräftemangel oder das Kriegsgeschehen in der Ukraine haben. Wir bemühen uns nach Kräften, alle Klassenfahrten so durchzuführen, wie sie bei uns gebucht wurden und wie Sie es von uns erwarten. Wir wissen, wie sehr sich die Schülerinnen und Schüler nach zwei Jahren Pandemie und vielen Entbehrungen auf diese gemeinschaftlichen Erlebnisse freuen und wie wichtig diese für ihre Entwicklung sind. Bitte haben Sie darum ein wenig Geduld mit uns, während wir daran arbeiten, diese Erlebnisse für Schulklassen auch in diesem schwierigen Jahr zu realisieren.

Klasse unterwegs mit HEROLÉ

Linksammlung

Bildnachweis

  • Titelbild: Ash Gerlach / Unsplash
  • Gruppenfoto #klassenfahrtdiary HEROLÉ / HEROLÉ

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Über HEROLÉ

HEROLÉ mit Sitz in Dresden wurde 2002 gegründet und ist heute einer der drei größten Veranstalter von und Spezialist für nachhaltige Klassenfahrten in Deutschland. Dafür sprechen auch über 145.000 Teilnehmer, die jedes Jahr mit HEROLÉ auf Klassenfahrt gegangen sind. Mit der unternehmenseigenen Flotte von 17 modernen Reisebussen werden über 100 Reiseziele in Deutschland und Europa angesteuert.

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