So wird der Aufenthalt bei Gastfamilien zum Erfolg
Die Übernachtung bei einheimischen Gastfamilien bietet gegenüber der Übernachtung in Jugendherbergen und Hostels mehrere Vorteile: Schülerinnen und Schülern erleben die Alltagskultur des Gastlandes hautnah und können mit den Gasteltern in ihrer Sprache kommunizieren. So sammeln sie Tag für Tag Sprachpraxis und lernen die Umgangssprache der Einheimischen in aufregenden Städten wie Valencia und Malaga an der spanischen Mittelmeerküste.
Der private Aufenthalt bei Gastfamilien ist natürlich auch mit anderen Regeln verbunden, als die Übernachtung in professionellen Beherbergungsbetrieben. Um Spannungen zwischen Gästen und Gastgebern zu vermeiden, haben wir die wichtigsten Regeln übersichtlich als Text und in einem Video zusammengefasst:
1. Andere Länder, andere Sitten
Ob Five O’Clock Tea statt Nachmittagskaffee um vier in Großbritannien oder sehr spätes Abendessen um 21 oder 22 Uhr in Spanien: Jedes europäische Land hat seine eigene Alltagskultur. Beschäftigen Sie sich idealerweise im Unterricht während der Vorbereitung auf die Klassenfahrt mit den Sitten im jeweiligen Gastland. So werden unangenehme Überraschungen und Fettnäpfe nach der Ankunft vermieden.
2. Ein Dankeschön mitbringen
Die Gastfamilie nimmt sich Zeit für ihre Gäste und widmet ihnen viel Aufmerksamkeit. Dies sollte mit einem kleinen Dankeschön honoriert werden. Eine gute Idee sind lokale und regionale Spezialitäten aus der Heimat, die sich gut transportieren lassen, oder kleine Kunsthandwerksarbeiten. Es macht Spaß, im Unterricht vorher gemeinsam über Produkte aus der Region zu sprechen. Die Erklärungen zu den Mitbringseln sind zugleich tolle Eisbrecher nach der Ankunft.
3. Offene Informationen
Für die Familie ist es wichtig, sich gut vorzubereiten. Dazu gehört ein offener Umgang mit etwaigen Problemen, zum Beispiel Allergien oder Lebensmittelunverträglichkeiten. So können die Gasteltern Mahlzeiten besser vorab planen und es gibt keinen Ärger, wenn sie stolz ihre spezielle Muschelsuppe auftischt und ein Gastkind erst dann erwähnt, gegen Meeresfrüchte allergisch zu sein.
4. Rücksichtsvolles Miteinander
Höflichkeit und Respekt im Umgang mit der Gastfamilie sollten selbstverständlich sein. Und auch wenn es sich nicht um die echten Eltern handelt, sollten Absprachen befolgt werden, zum Beispiel über die Benutzung des einzigen Badezimmers im Haus oder darüber, wie lange und laut im Gastzimmer Musik gehört werden darf.
5. Besuch empfangen
Die Privatsphäre der Gasteltern sollte respektiert werden. Möchten die Gäste Freundinnen und Freunde einladen, sollten sie vorher um Erlaubnis bitten und die Gasteltern nicht damit überraschen, dass auf einmal fünf weitere Jugendliche anwesend sind und ihren Kühlschrank leerräumen. Auch ein Nein ist zu akzeptieren. Größere Treffen können auch in öffentlichen Räumen wie Cafés oder Parks arrangiert werden.
6. Meinungsverschiedenheiten
Über ihren CO2-Abdruck machen sie sich keine Gedanken, über vegane Ernährung lacht die Gastmutter nur und abends schimpft der Gastvater über die Einwanderer im Land: Unerwartete Meinungen, die dem Konsens in der eigenen Familie widersprechen, können so manche Schülerinnen und Schüler erschrecken. Einen Streit anzufangen oder meinen, alles besser zu wissen, wirkt schnell überheblich. Oft ist es besser einfach mal zuzuhören und zumindest versuchen zu verstehen, was die Gasteltern in ihrer Stadt und ihrem Land umtreibt.
7. Eine Hand wäscht die andere
Wer bei privaten Gastgebern wohnt, der sollte ab und zu seine Hilfe im Haushalt anbieten. Niemand wird von den Gästen verlangen, dass sie den Hausputz übernehmen, doch Kleinigkeiten wie den Abwasch erledigen oder beim Tischdecken helfen, werden von den Gasteltern gerne gesehen und zu schätzen gewusst.
8. Zuverlässig sein
Bestimmte Vereinbarungen, zum Beispiel wann die Gäste abends spätestens zu Hause sein müssen, sollten eingehalten werden. Schließlich haben die Gasteltern in dieser Zeit auch die Verantwortung für ihre minderjährigen Gäste. Kommt es einmal zu Verzögerungen, zum Beispiel durch einen verpassten Bus, sollten die Gasteltern kurz benachrichtigt werden.
9. Meins und Deins
Das Eigentum der Gastfamilie sollte nicht einfach so verwendet und schon gar nicht ausgeliehen und einfach mitgenommen werden. Eine höfliche Frage danach wird selten abgelehnt. Es wird sogar Spaß machen, neue Vokabeln zu lernen, wenn um die Nutzung der Waschmaschine oder das Ausleihen eines Fahrrads gebeten wird.
10. Offene Kommunikation
Gibt es trotz allem mal Probleme, sollte das offene Gespräch mit der Gastfamilie gesucht werden. Oft genug handelt es sich um unbewusste kulturelle Unterschiede, die im Gespräch schnell geklärt und behoben werden können. Bei ernsteren Problemen sollten sich Schülerinnen und Schüler an ihre begleitenden Lehrkräfte wenden. Sie können bei Bedarf vermittelnd eingreifen oder im schlimmsten Fall eine Ersatzfamilie finden.
Unsere Hilfe für Sie
Zeigen Sie Ihren Schüler:innen dieses Video im Rahmen einer Vorbereitung auf die Klassenfahrt, um sie auf die Regeln und Erwartungen in Gastfamilien vorzubereiten. Hier werden nochmal alle Punkte aufgeführt. Dies hilft, Missverständnisse zu vermeiden und eine respektvolle und angenehme Erfahrung für alle Beteiligten zu gewährleisten.
HEROLÉ Klassenfahrten mit Gastfamilien
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