Haus der Geschichte Bonn
Das Haus der Geschichte an der Bonner Museumsmeile ist der jüngeren deutschen Geschichte ab 1945 gewidmet. Die Dauerausstellung begleitet Besucher vom Neuanfang der Nachkriegszeit durch die deutsch-deutsche Trennung und den Kalten Krieg bis zur Wiedervereinigung. Heutige Schüler erleben die Alltagskultur ihrer Eltern und Großeltern hautnah. Trockene Theorie aus dem Geschichts- und Politikunterricht wird hautnah erlebbar.
Worum geht es?
Schon bei seinem Amtsantritt 1982 forderte der damalige Bundeskanzler Helmut Kohl eine neue zeitgeschichtliche Sammlung für die damalige westdeutsche Hauptstadt Bonn. Er ahnte noch nicht, dass die Bonner Republik bis zur Eröffnung des Museums 1994 selbst schon Geschichte sein würde. Im Laufe der Zeit wurden die Sammlungen erweitert und die Schwerpunkte auf den Kalten Krieg, den Mauerbau und die Wiedervereinigung Deutschlands gelegt. Für die meisten Besucher ist der Rundgang dennoch vor allem eine nostalgische Zeitreise durch vergangene Jahrzehnte. Zu den Themenbereichen gehören:
- Öffentliche und private Lebensführung
- Alltagsdesign und Werbemittel
- Textilien und Mode im Lauf der Jahrzehnte
- Technische Geräte
- Zahlungsverkehr von alten Geldscheinen bis zu Lebensmittelmarken
- Bildende Kunst und Fotografie
- Architektur, Möbel und Inneneinrichtung
Zu den zeitgeschichtlichen Highlights der Ausstellungen gehören u.a. Teile der Berliner Mauer, ein Salonwagen der Deutschen Bahn für den jeweiligen Bundeskanzler und Stühle aus dem alten Bonner Bundestag.
Was bietet das Haus der Geschichte als außerschulischer Lernort?
Für Schüler aller Altersgruppen ist das Haus der Geschichte in Bonn einer der besten Orte außerhalb Berlins, um die jüngere deutsche Geschichte hautnah zu erleben. Der Schwerpunkt liegt dabei auf den Fächern Politik und Geschichte. Neben Führungen mit jeweils individuell von den Schulklassen bestimmten Schwerpunkten werden auch verschiedene Workshops angeboten. So besteht die Möglichkeit, im historischen Bundesrat über einen fiktiven Gesetzentwurf zu debattieren oder sich mit Karikaturen zu befassen. Auf Wunsch kann der Besuch der Dauerausstellung mit Führungen durch den ehemaligen Kanzlerbungalow und das historische Bundeskanzleramt in Bonn verbunden werden.
Weitere Informationen zum Besuch des Haus für Geschichte
Eintrittspreise
Der Besuch der Ausstellungen und die Workshops sind kostenlos. Für die Veranstaltung eines Workshops, sowie für Themenführungen und Besuche anderer Orte wie des Kanzlerbungalows ist jedoch eine Anmeldung beim Besucherdienst erforderlich. Tel. 0228-9165 400, E-Mail: besucherdienst-bonn@hdg.de
Verpflegung
Im Haus der Geschichte gibt es ein Museumscafé mit Speisen und Getränken. In der direkten Umgebung gibt es keine Einkaufsmöglichkeiten. Es empfiehlt sich, entweder nach dem Besuch mit einem mitgebrachten Picknick zum nahen Rheinufer zu gehen oder in die Innenstadt zu fahren.
Barrierefreiheit
Das Haus der Geschichte ist weitestgehend barrierefrei.
Anfahrt
Schulklassen, die mit einem eigenen Reisebus anreisen, können den nahen Busparkplatz der Museumsmeile nutzen. Die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln kann über den Bonner Hauptbahnhof erfolgen. Mehrere Bus- und Straßenbahnlinien fahren die Haltestelle Heussallee/Museumsmeile an.
Warum sich das Haus der Geschichte Bonn als außerschulischer Lernort lohnt
Während die heutigen Schüler bereits mit Berlin als Hauptstadt aufgewachsen sind, ist Bonn in den Köpfen vieler älterer Menschen fest als alte Hauptstadt verankert. Bei einem Besuch des ehemaligen Regierungsviertels mit seinen historischen Bauten und den Dauerausstellungen im Haus der Geschichte werden die Jahrzehnte zwischen dem zweiten Weltkrieg und dem neuen Jahrtausend im wiedervereinigten Deutschland spürbar. Alleine dafür sollte ein halber Tag eingeplant werden.
Steht ein ganzer Tag für den Ausflug zur Verfügung, bieten sich in Bonn und der näheren Umgebung viele weitere attraktive Ziele an:
- Bundeskunsthalle an der Museumsmeile
- Kunstmuseum an der Museumsmeile
- Kurfürstliches Schloss von Bonn (Hauptgebäude der Universität)
- Beethoven-Haus Bonn
- LVR-Landesmuseum Bonn
- Deutsches Museum Bonn (Technik der vergangenen Jahrzehnte)
- Poppelsdorfer Schloss mit Botanischem Garten
Klassenfahrt nach Köln & Bonn
Eine Alternative gerade für bewegungsfreudige jüngere Schüler ist eine Wanderung auf den nahen Drachenfels in Königswinter auf dem rechten Rheinufer. Als Schlechtwetteralternative bietet sich das SeaLife-Aquarium im Ortskern von Königswinter an.
Odysseum Köln
Das Odysseum Köln ist ein 2009 eröffnetes Science Center, das vor allem jüngere Schüler auf eine spielerische Entdeckungsreise durch die Welt der Naturwissenschaften schicken will. Beim Namen standen der antike griechische Held und seine Odyssee Pate.
Worum geht es?
Das Odysseum war Anfang des neuen Jahrtausends eines der ersten Science Center, mit deren Hilfe die Naturwissenschaften einem breiten Publikum zugänglicher gemacht werden sollten. Zu diesem Zweck wurde eine Dauerausstellung mit zahlreichen Experimentier– und Erlebnisstationen eingerichtet. Die Ausstellung ist in mehrere Bereiche unterteilt:
- Die Themenwelt Leben beschäftigt sich mit der Biologie und der Vielfalt der Natur. Schüler können sich selbst als Archäologen und Paläontologen versuchen und die menschlichen Sinne auf die Probe stellen.
- Die Themenwelt Erde widmet sich unter anderem der Erforschung des Weltalls und der Entwicklung der modernen Technik. Anhand von Exponaten werden Phänomene aus dem Physik-Unterricht wie das Ohmsche Gesetz und der Bernoulli-Effekt erläutert.
- Das Museum mit der Maus wurde in Kooperation mit dem WDR eingerichtet und erklärt genau wie die seit Jahrzehnten beliebte Sendung mit der Maus wissenschaftliche Dinge auf lebensnahe leicht verständliche Art.
Was bietet das Odysseum Köln als außerschulischer Lernort?
Als außerschulischer Lernort hält das Odysseum zahlreiche spannende Angebote bereit. Schüler können die Ausstellung auf Wissensrallyes selbständig erkunden und lösen dabei verschiedene naturwissenschaftliche Aufgaben. Die sogenannten Work Shows sind eine Mischung aus Workshop und Showvorführung. Dazu kommen diverse altersgerechte Workshops. Für Grundschulkinder werden einfache Themen wie „Strom“, „Feuer“ und „Luft“ anschaulich erklärt, für ältere Kinder bis zur 8.Klasse gibt es u.a. die „Schaumfabrik“-Work Show mit physikalischen und chemischen Inhalten.
Dazu gibt es die Möglichkeit, eine spannende Science Show zu buchen oder im Trickfilmstudio der Maus selbst einen kleinen Trickfilm zu basteln.
Weitere Informationen zum Besuch des Odysseum Köln
Eintrittspreise mit Führung
Schüler zahlen bei vorheriger Anmeldung mit dem Bildungsticket 6,00€ pro Person. Gilt nicht in den Ferienwochen von NRW. Pro 10 Gruppenmitglieder erhält eine erwachsene Begleitperson freien Eintritt.
Verpflegung
Im Odysseum Köln gibt es ein Selbstbedienungsrestaurant mit Snacks und Getränken. Dazu steht im Obergeschoss ein Picknickbereich zur Verfügung, in dem Schüler mitgebrachte Lebensmittel verzehren können.
Barrierefreiheit
Das gesamte Odysseum ist barrierefrei.
Anfahrt
Gleich neben dem Odysseum befindet sich ein großer Parkplatz mit Parkbuchten für Reisebusse. Für die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln kann entweder die Straßenbahn (Linien 1, 9 Haltestelle Kalk Post) oder die S-Bahn (Haltestelle Trimbornstraße) genutzt werden. Von dort sind es etwa 5-10 Minuten Gehweg.
Warum sich das Odysseum Köln als außerschulischer Lernort lohnt
Gerade in den Naturwissenschaften ist es für Lehrer schwierig, einen Alltagsbezug zur trockenen Theorie des Schulunterrichts herzustellen. So geht oft schon früh das Interesse an Fächern wie Physik und Chemie verloren. Science Center wie das Odysseum Köln sind ideal geeignet, um diesen Alltags- und Praxisbezug herzustellen. Bei Experimenten werden die Schüler selbst aktiv und lassen ihrem Forscherdrang freien Lauf. Zugleich sind die pädagogischen Angebote des außerschulischen Lernorts stets altersgerecht aufbereitet und überfordern Kinder nicht.
Dazu lässt sich ein Besuch im Odysseum Köln im Rahmen eines Tagesausflugs mit vielen anderen beliebten Sehenswürdigkeiten der rheinischen Metropole kombinieren:
- Schokoladenmuseum am Rhein
- Kölner Zoo
- Botanischer Garten
- Kölner Dom mit Führung
- Museum Ludwig für moderne Kunst
- Rautenstrauch-Joest-Museum
- Deutsches Sport & Olympia-Museum
- Freizeit und Stadtbummel in der Innenstadt
Dazu können Ausflüge mit vergnüglichen Stunden zur Stärkung des Teamgeists abgerundet werden, zum Beispiel mit einem Besuch des großen Aqualand-Spaßbades mit Wasserrutschen oder einem Escape Room in der Innenstadt.
Für Schüler der Mittelstufe ist Köln ein beliebtes Ziel für mehrtägige Klassenfahrten. So bleibt genug Zeit, die Stadt mit ihren vielen Attraktionen ausführlich kennenzulernen und sehenswerte Nachbarstädte wie Bonn, Düsseldorf und Aachen zu besuchen.
NS Dokumentationszentrum Vogelsang
Inmitten der idyllischen Eifel liegt relativ versteckt ein düsterer Ort des Nationalsozialismus: Die Ordensburg Vogelsang. Hier bildete die NSDAP zwischen 1936 und 1939 seine zukünftigen Führungskräfte aus. Heute befindet sich ein Dokumentationszentrum in der denkmalgeschützten Burg, das als außerschulischer Lernort ein umfangreiches Programm zur politischen Bildung bereithält.
Worum geht es?
Adolf Hitler forderte bereits 1933 neue Ausbildungsstätten für die zukünftigen Führungskräfte der Nationalsozialistischen Deutschen Arbeiterpartei (NSDAP). Die drei ausgewählten Orte waren Crössinsee in Pommern (im heutigen Polen), Sonthofen im Allgäu und Schleiden in der Eifel. Hier entstand auf dem Erperscheid die Ordensburg Vogelsang, ein nie ganz fertiggestellter Komplex aus Wohnhäusern, Schulen, Sportanlagen und einem Thingplatz für Veranstaltungen.
Von 1936 bis 1939 wurden auf Vogelsang sogenannte Junker ausgebildet. Nach Kriegsausbruch wurde der Schulbetrieb eingestellt und der Komplex als Truppenquartier für die Wehrmacht genutzt. Nach dem Krieg übernahmen zunächst die Briten das Gelände, ehe es von 1950 bis 2005 von belgischen Streitkräften als Kaserne und Truppenübungsplatz genutzt wurde.
Nach dem Abzug der letzten belgischen Soldaten wurde die Burg zum NS-Dokumentationszentrum mit Museum und Gedenkstätte umgewandelt. Die Daueraustellung steht unter der Motto „Bestimmung: Herrenmensch – NS-Ordensburgen zwischen Faszination und Verbrechen“.
Was bietet das NS-Dokumentationszentrum als außerschulischer Lernort?
Für Schulgruppen bietet Vogelsang wertvolle einzigartige Einblicke in eine elitäre Ausbildungsstätte der Nationalsozialisten. Sie erfahren im Rahmen einer Führung wie der Alltag der NS-Junker im Internat ablief und wie die Jugendlichen in ihrem Denken manipuliert und beeinflusst wurden. Je nach Alter der Schüler können Führungen über das Gelände und durch die Dauerausstellung mit verschiedenen Workshops und Projekten kombiniert werden.
Auf Wunsch kann ein Besuch der Ordensburg Vogelsang mit einem Besuch des NS-Dokumentationszentrums im Herzen der nahegelegenen Großstadt Köln kombiniert werden.
Weitere Informationen zum Besuch der Ordensburg Vogelsang
Eintrittspreise
Schüler einen ermäßigten Eintrittspreis von 4,00€ pro Person. Eine Führung kostet weitere 4,00€ pro Person. Allerdings besteht für Schulklassen die Möglichkeit einer Förderung durch Kreise oder Kommunen. Nähere Auskünfte erteilt das Buchungsteam des NS-Dokumentationszentrums.
Verpflegung
Auf dem Gelände der Vogelsang befindet sich ein großes Restaurant mit Panoramablick über die Eifel. Daneben besteht die Möglichkeit, mitgebrachte Lebensmittel im Freien zu verzehren.
Barrierefreiheit
Das Gelände des NS-Dokumentationszentrums ist barrierefrei.
Anfahrt
Die Ordensburg Vogelsang liegt auf dem Berg Erperscheid oberhalb der Urfttalsperre. Für Reisebusse bestehen kostenlose Parkmöglichkeiten direkt am Gelände. Die Anreise mit öffentlichen Verkehrsmitteln ist aufgrund der abgelegenen Lage nicht empfehlenswert. Die Buslinie 63 der AVV zwischen Simmerath und Schleiden hält etwa 1 km südlich der Burg.
Der Besuch des NS-Dokumentationszentrums lässt sich gut mit einer Wanderung zum nahen Rursee verbinden. In Orten wie Einruhr und Rurberg gibt es verschiedene günstige Einkaufsmöglichkeiten und Kioske.
Warum sich das NS-Dokumentationszentrum als außerschulischer Lernort lohnt
Die NS-Ordensburg Vogelsang ist der zweitgrößte noch erhaltene Gebäudekomplex aus dem Nationalsozialismus nach dem Reichsparteitagsgelände in Nürnberg. Für Schüler ist es eine einzigartige Gelegenheit, das Leben gleichaltriger junger Leute in jener Epoche hautnah zu erleben und mehr über die Indoktrination durch die NS-Führerschaft zu erfahren.
Der Besuch lässt sich wunderbar mit Erlebnissen in der unberührten Natur des Nationalparks Eifel kombinieren. Das Besucherzentrum des Nationalparks und die Erlebnisausstellung „Wildnis(t)räume“ befinden sich ebenfalls auf dem Vogelsang. Kombitickets sind erhältlich. Auf Wunsch können Führungen durch die Ausstellung und geführte Wanderungen organisiert werden.
Die Eifel ist gerade für jüngere Schüler ein tolles Ziel für eine mehrtägige Klassenfahrt. Am Rursee werden zahlreiche erlebnispädagogische Programme angeboten, die sich mit dem Besuch der Ordensburg Vogelsang und einem Tagesausflug nach Aachen oder Köln kombinieren lassen.
Weitere außerschulische Lernorte im Westen Deutschlands
Im Westen des Landes gibt es natürlich noch viele weitere außerschulische Lernorte, die sich im Rahmen eines Tagesausflugs oder einer Klassenfahrt erkunden lassen.
Ein Highlight, das Schulklassen auf die Spuren unserer frühesten Vorfahren zurückführt ist ein Besuch des Museums im Neandertal bei Mettmann, das dem Neanderthaler seinen Namen gab. Als außerschulischer Lernort bietet das Museum diverse Workshops zur Humanevolution, sowie Führungen zur eigentlichen Fundstelle und durch das eiszeitliche Wildgehege. Hier leben zwar keine Mammuts und Dinosaurier, doch immerhin Wisente, Auerochsen und Wildpferde. Ähnlich weit in die Vergangenheit zurück geht es in der Vulkaneifel, wo die ungewöhnliche Vulkanschule in Plaidt verschiedene Führungen und Workshops rund um das Thema Vulkanismus bereithält. Ausflüge zur Vulkanschule oder in das Freilichtmuseum Kommern lassen sich daneben gut in Klassenfahrten in die Eifel, nach Aachen oder nach Köln integrieren.
Aachen, Standort der renommierten Rheinisch-Westfälisch Technischen Hochschule bietet mit dem DLR_School_Lab des Deutschen Zentrums für Luft- und Raumfahrt einen weiteren attraktiven außerschulischen Lernort in einer der modernsten Forschungseinrichtungen Europas. Ganz in der Nähe befinden sich mit dem JuLab des Forschungszentrums Jülich und dem Continium Discovery Center im niederländischen Kerkrade zwei weitere attraktive Einrichtungen für junge Naturwissenschaftler.
Unsere Angebote
Weitere Außerschulische Lernorte in Deutschland
Linksammlung
- Haus der Geschichte Bonn: Alle Angebote
- Odysseum Köln: Alle Angebote
- NS-Dokumentationszentrum Vogelsang: Alle Angebote
- Museum in Neandertal: Website
- Vulkanschule: Website
- Freilichtmusem Kommern: Website
- DRL-School-Lab: Website
- JuLab: Website
- Continium Discovery Center: Website
Bildnachweis
- Bildbeschreibung: © Odysseum – Das Museum mit der Maus
- NS-Dokumentationszentrum Köln: © NS-Dokumentationszentrum Koeln
- Kinder beim Experimentieren: © Odysseum – Das Museum mit der Maus
- Blick in den Themenraum: © Odysseum – Das Museum mit der Maus